Guben – Eine Doppelstadt an der Neiße

Guben, auf deutscher Seite im Landkreis Spree-Neiße gelegen, ist seit 1945 eine geteilte Stadt. Seit 1990 wächst sie als Eurostadt Guben/Gubin allmählich wieder zusammen. Zwei Drittel der Stadtfläche, inklusive des historischen Zentrums, befinden sich auf polnischer Seite. Nach der Wende entwickelte sich die Doppelstadt zum Tor nach Osteuropa. Eine gemeinsame Stadtentwicklung mit Gubin trägt unübersehbare Früchte. Dazu gehören ein gemeinsames Wasserklärwerk und die Neißeinsel als Begegnungsort. Auf den sanierten Hauptstraßen zeigt sich viel Grün, die ehemalige Hutfabrik wurde zum modernen Kommunalzentrum mit Rathaus, Bibliothek, Musikschule und dem Veranstaltungshaus Alte Färberei entwickelt. Das ausgebaute Radwegenetz führt Besucher und Einheimische zu den Sehenswürdigkeiten, idyllisch gelegene Seen und natürlich an die Neiße. Was früher trennte, verbindet nun die Menschen. Der Fluss ist mit Booten befahrbar, an beiden Seiten gibt es Anlegestellen und als Highlight den modernisierten Alten Gubener Hafen am Oder-Neiße-Radweg.

Guben liegt an der Bundesstraße 112 zwischen Frankfurt (Oder) und Forst (Lausitz). Seit 2006 gibt es eine Ortsumgehung, so dass das Stadtgebiet vom Durchgangsverkehr befreit ist. Der Bahnhof liegt an den Bahnstrecken Berlin–Frankfurt (Oder)–Guben, Guben–Cottbus und Guben–Zbąszynek und ist Halt für Regionalbahnzüge zwischen Frankfurt (Oder) und Cottbus.

 

Hutmacher, Chemie und Neuanfang

Ob Arbeitsplatz, Ausbildung, Studium, Job, Freiwilligendienst oder Ehrenamt: In Guben gibt es heute jede Menge gute Arbeit. War der Name Guben bis zum Zweiten Weltkrieg mit der Hut- und Tuchmacherindustrie verbunden, entwickelte sich die Stadt zu DDR-Zeiten zu einem wichtigen Standort der Chemiefaserproduktion, als Zulieferer der Textilindustrie. Um die vielen Arbeitskräfte unterzubringen, entstanden ähnlich wie in Eisenhüttenstadt und Hoyerswerda industriell errichtete Neubaukomplexe. Guben nahm in den 50er Jahren dabei eine gewisse Vorreiterrolle ein – möglicherweise deshalb, weil der erste und einzige Staatspräsident der DDR der gebürtige Gubener Wilhelm Pieck war, nach dem die Stadt von 1961 bis zur Wende auch benannt wurde. 1990 begann ein schwerer Umbruch aber auch ein Neuanfang. Durch die Schließung eines Großteils der tragenden Betriebe gingen Arbeitsplätze und damit auch Einwohner verloren. Lebten im Oktober 1990 noch rund 33.000 Menschen in der deutschen Neißestadt, ist es heute etwa die Hälfte.

Arbeit und Ausbildung in der Eurostadt

Trotz aller Schwierigkeiten verloren die Gubener nicht ihren Mut. Gemeinsam mit den polnischen Nachbarn positionierte man sich früh als europäische Doppelstadt und begann die Tradition als Industriestandort wiederzubeleben. Heute ist in Guben die Kunststoff- und Chemiebranche zu Hause. Zu den größten Unternehmen gehören die Trevira GmbH, die Megaflex Schaumstoff GmbH und die ATT Polymers GmbH. Vielen Feinschmeckern ein Begriff dürfte aber auch die Bäckerei Peter und Cornelia Dreißig KG sein. Sie hat ihren Hauptsitz in Guben und Filialen in Berlin, Brandenburg und Sachsen mit insgesamt rund 900 Mitarbeitern. Ebenfalls seinen Stammsitz in Guben hat das Traditionsunternehmens Hoffmann-Möbel. Mit fünf Möbelhäusern in Guben, Cottbus, Elsterwerda, Frankfurt (Oder) und Hoyerswerda gehört es zu den größten Familienbetrieben Ostdeutschlands. Hinzu kommen viele kleine Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. Jede Menge Möglichkeiten, mit einer Ausbildung ins Arbeitsleben zu starten oder einen attraktiven Job zu finden. Stellenangebote aus Guben findet man natürlich auf jobs-niederlausitz.de.

Foto: Guben berlinistanbulexpress (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

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